Weiberfastnacht

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Weiberfastnacht

Die Weiberfastnacht war schon zu Beginn des vorigen Jahrhunderts vorwiegend eine Angelegenheit der Marktfrauen. Nach der Aufhebung der Märkte auf dem Alter Markt im Dritten Reich und dem sozialen Absinken des Marktviertels artete die Feier immer mehr aus. Nach dem Krieg erfuhr die Weiberfastnacht durch die Zeitumstände neue Ideen sowie eine Umgestaltung.

Sie, die sich vor dem Krieg auf das Marktviertel beschränkte, rückte nach dem Krieg in die Reihe der Hauptfesttage ein. Die Frauen drängten in die Betriebe, sie wurden wirtschaftlich selbstständiger und durch das Grundgesetz kam die Gleichberechtigung. Das Selbstgefühl der Frauen erhielt einen Auftrieb, und sie ernannten die Weiberfastnacht zu ihrem Tag.

Der Brauch, dass Frauen an Weiberfastnacht den Männern die Krawatten abschneiden, soll erst unmittelbar nach 1945 entstanden sein. Es gehört zum Fastnachtsspaß in Köln. Vermutlich spielt dabei der Gedanke mit, dass die Frauen an Weiberfastnacht das Regiment führen und so den Männern zeigen, wer das Sagen hat. Der Brauch flaut aber aus der heutigen Sicht schon wieder ab. Vielleicht auch deshalb, weil die Männer an Weiberfastnacht kaum noch eine Krawatte tragen.

Quelle: Doris Richter

 

Die Weiberfastnacht - von Nonnen, Möhnen, Marktfrauen und
warum Männer an diesem Tag keine Krawatten tragen

Schon im Mittelalter wurde in den Kölner Klöstern am Donnerstag vor Fastnacht die sogenannte Pfaffenfastnacht gefeiert. Besonders in den Nonnenklöstern muß es hoch hergegangen sein. Aus dem Benediktinerkloster St.Mauritius wird vom Karneval 1729 berichtet, dass man die Fastnacht in voller Lust gefeiert hätte, und alle Nonnen seien verkleidet gewesen. Am Tag wurde getanzt und gesprungen und des Nachts, als die Äbtissin schlafen gegangen war, wurde bei Kaffee und Tee Karten und Dame gespielt.

Die Pfaffenfastnacht verschwand mit dem Einzug der französischen Revolutionsarmee 1794 in Köln, als alle Klöster aufgelöst wurden.

Auch auf den Straßen Kölns wurde von den Frauen Weiberfastnacht gefeiert, besonders von der Marktfrauen auf dem Altermarkt. Die Frauen rissen sich gegenseitig die Mützen und Hüte vom Kopf. Das Ganze nannte man "Mötzebestot" (kölsch für "Mützenbestapelung"). Der Hintersinn dieses Brauchs liegt in der Bedeutung des Sprichworts "unter die Haube bringen". Eine Tochter "unter die Haube bringen" heißt, sie zu verheiraten oder ins Kloster zu geben. Dieser Brauch hielt sich etwa bis gegen 1890.

Nach der Aufhebung der Märkte auf dem Kölner Alter Markt in den 1930er Jahren versuchte man dem Fest eine mehr offizielle Note zu geben, indem man die Flagge des Prinzen auf dem Rathausturm hisste, als Zeichen für die Eröffnung des Straßenkarnevals.

Nach dem Krieg wollte man unter den völlig gewandelten Voraussetzungen die Feier neu gestalten. In der Großmarkthalle an der Bonner Straße eröffnete 1950 das Dreigestirn erstmals die Weiberfastnacht. Auf Grund der Sicherheitsbedenken gegenüber der völlig überfüllten Halle mußte diese Veranstaltung schon 1953 wieder aufgegeben werden. Seitdem veranstalteten die Altstädter (ein Traditionskorps des Kölner Karnevals) auf dem Alter Markt eine öffentliche Straßensitzung, die auch vom Dreigestirn besucht wird. Der Alter Markt ist dabei regelmäßig so voller Menschen, dass die Zugänge von der Polizei abgesperrt werden müssen.

Nachtrag zum "Krawattenabschneiden": Der Brauch, dass die Frauen den Männern an Weiberfastnacht die Krawatten abschneiden (um zu zeigen, dass sie an diesem Tag das Sagen haben), soll erst kurz nach 1945 Verbreitung gefunden haben. Allerdings ist schon seit einiger Zeit ein starkes Abflauen zu bemerken, was vielleicht daran liegt, dass kaum noch Männer an diesem Tag eine Krawatte tragen.

Quelle: http://www.koelnerkarneval.de/HTML/serv_2.html