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Junge Band "zwischen Herz und Kommerz"
Piraten prägten das Bild, römische Bürger und Gartenzwerge
sangen
BERGHEIM-GLESSEN. Ob es nun Piraten waren, die Gartenzwerge oder die Abordnung römischer Bürger, die längst auf ihren Stühlen standen. Auf die Frage der "Kölsche Bengels": "Wen kriechst de nich kapott?", antworteten alle mit einem fröhlichem "uns". Auf die Frage nach dem Erzeuger vom besten Bier, tönte es "wir". Griffige Refrains, rockige Töne und traditionelle Einlagen wie "Ich hab den alten Vater Rhein in seinem Bett gesehen" gehörten mit dazu. "Eine Zugabe ist uns sicher", die Ankündigung des Sitzungspräsidenten Gerd Lieven, umgeben von einem Elferrat aus Frauen der letzten Dreigestirne, stieß also auf allgemeine Zustimmung. Der Frontmann der jungen Band, Alexander Barth, stellte nur fest: "Auch der Caesar sagt, et wor jot, dann kann ja nichts mehr schiefgehen." Und die Band hängte noch eins hinten dran, eine Hymne auf all die "wunderbaren Frauen" in Nordrhein-Westfalen: "Lass mich dein Bengel sein." "Das war großartig. Höhner und Bläck Fööss, na gut, aber die sterben ja nun auch mal aus", war der 30-jährige Hippie Stefan Mermagen mit seinen Komplimenten anschließend bis zur Garderobe der "Bengels" vorgedrungen. "Es ist einer der besten Momente, wenn das Publikum mitsingt", gibt Barth das Lob zurück. Immerhin versuche die Band die schwierige Gratwanderung "zwischen Herz und Kommerz". Mit den Bengels habe er den vielen jungen Jecken im Saal Gutes getan, ist sich Literat Wolfgang Krahe bewusst. Aber: "Es wird schon eng. Die echten Knaller bleiben in Köln", beschreibt er die Krux der Programmgestaltung einer Prunksitzung in der kurzen Session. Immerhin habe die Dorfgemeinschaft neben dem eigenen Dreigestirn weitere Highlights dabei, etwa "de Wanderer", vier a cappella-Stimmen, die eine "Rock 'n' Röggelsche-Schau" lieferten, den "Feuerwehrmann Kresse" oder die "Zwei Schlawiner" mit ihrem "höheren Blödsinn". Quelle: Kölnische Rundschau vom 17.01.2008 |